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La Processione

Schon in der antiken vorchristlichen Welt war es Brauch, Blumen und Pflanzen zur Bezeigung von Ehrerbietung wichtiger Persönlichkeiten und Gottheiten gegenüber zu verwenden: Die antiken Römer huldigten den Sieger mit einem Lorbeerkranz für sein Haupt, der goldenen Helmdecke aus Palmzweigen und streuten Blumen auf seinen Weg. Auch die urtümliche Kirche verehrte auf diese Weise ihre Märtyrer, entweder zum Gedenktag ihres gebrachten Opfers oder bei der Überführung ihrer Reliquien.

Im Christentum verkörperten Blumen das Symbol für die Gaben des Heiligen Geistes.
Ohne Zweifel ist die Verwendung von Blumen in der Liturgie ein uralter Brauch, doch das, was wir heute als Blumenteppich verstehen, also dekorativ angelegte Blüten, Blätter und Samen in Bildform, ist eine typische Komposition des Barocks und wurde in der Art zum ersten Mal


Particolare di una infiorata
im 17.Jh. zum Fest der Heiligen Peter und Paul im Vatikan verwirklicht. Daran nahmen auch berühmte Künstler wie Bernini und sein Schüler Stefano Sperantino teil. Jedenfalls wurde die Herstellung von Blumenmosaiken 1625 in Rom eingeführt und verbreitete sich vom Vatikan ausgehend hauptsächlich in den nahen Städten Latiums.

Particolare di una infiorata

In Bolsena trat dieser Brauch wahrscheinlich parallel zu Rom auf.
1725 berichtet Andrea Penazzi von einem am 10. Mai zu Ehren der Heiligen Christina der Blumen und der Hingabe gefeierten Fest, wo die Bevölkerung Bolsenas nach antiker Sitte ihrer Schutzheiligen „...zwei große Wagen, kunstvoll mit Blumen übersät und bestückt mit wunderbaren

Blättwerk, Arabesken, Girlanden, Hyroglyphen und Waffen...“ darbrachten. Penazzi spricht von einer so einzigartigen Tradition, dass sie bei den fremden Besuchern des Festes größte Verwunderung erregte.

Durch eine Huldigung erhoffte sich die Dorfgemeinschaft größere Fruchtbarkeit des Erdbodens und reichre Ernten, da sie die grundlegenden Einkünfte aus der Landwirtschaft bezogen.
Doch kann man immer noch nicht von einer echten Infiorata sprechen—dieser werden wir erst


Pausa durante la raccolta dei fiori
Anfang des 19. Jh. begegnen, 1890 beschreibt Giovanni Battista Daurelle das Fest von Corpus Domini: „ Glauben und Verehrung trugen dieses Fest. Alle Straßen waren geschmückt der Boden bedeckt mit Blumen und Gräsern; in der nach Weihrauch duftenden Luft lagen Töne und Gesang, die ab und zu vom Donner der Granaten unterbrochen wunden, die an allen vier Ecken der Stadt explodierten „.

Il tappeto floreale lungo la via

Diese einzigartige und wunderschöne Veranstaltung hat sich ursprungsgetreu bis heute erhalten—exakt so, wie sie uns Penazzi und Daurelle beschrieben haben.
Die Zeit scheint dort stehengeblieben zu sein, wo die Sonne noch den Lebensrhythmus der Menschen angab... bei Sonnenuntergang nach dem Durchzug der Prozession über die Blumenteppiche verbreitet sich in der Luft der eindringliche Duft von zertretenem Ginster, zerstampften Rosen und Hortensien, der sich für immer in unsere Erinnerung einprägen wird.




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